Geschlechtergerechtigkeit in Wissenschaft und Forschung nachhaltig fördern

16.11.2012

Landtag von Sachsen-Anhalt - Sechste Wahlperiode - Plenarprotokoll 35
Sitzung am 16.11.2012


Herr Präsident! Meine Damen und Herren!
Ich habe die Jahreszahl, von der Sie, Herr Lange, geredet haben, nicht mit-
geschrieben. Aber es freut mich, dass ich feststellen kann, dass wir mög-
licherweise heute schon eine Quote von 50 % erreichen bei den Rednern zu
diesem Thema. Ich bin der dritte Mann in Folge. Bei sechs möglichen Red-

nern ist das nach Adam Riese wissenschaftlich leicht zu prüfen.

es Ihnen noch einfacher machen und auf die Rede verweisen, die ich beim
letzten Mal hier gehalten habe.
Ja, unser Land profitiert davon, dass sich die Frauen auch in Wissenschaft
und Forschung einbringen. Unser Land wird dadurch reicher, nicht nur an Geld,
sondern auch an Erkenntnissen, an Ideen und Hinweisen. Deshalb ist das
auch mir besonders wichtig. Das ist fast schon eine Wiederholung meiner
letzten Rede, aber es soll mein Einstig sein in ein kleines praktisches Beispiel.

Mit Interesse nehme ich wahr, dass Sie geblieben sind, um auch mir die Mög-
lichkeit zu geben, in diesem Hohen Hause vor Ihnen zu reden. Ich hätte gern
gestern schon zu einen wissenschaftlichen Forschungsprojekt gesprochen, bei
dem nach meiner Beobachtung der Frauenanteil anscheinend zu gering war.
Sie vermuten wahrscheinlich, dass es sich um das Forschungsprojekt Clean
handelt, das über mehrere Jahre in der Altmark durchgeführt wurde.
Die Erkenntnisse aus diesem Forschungsprojekt sind derart zweifelhaft - zu-
mindest ist das mein Eindruck - bei vielen Forschungszielen, die unter anderem
der Erforschung der Akzeptanz der Bevölkerung dienen, dass ich dringend em-
pfehle, den weiblichen Anteil bei solcher Forschung erhöhen.
Ich möchte es mir zu einem persönlichen Anliegen machen, in die Initiative zu
gehen und dergleichen in der Altmark zu organisieren. Ich hoffe darauf, dass
Sie alle dabei sind und mit helfen, damit wir in der Sache vorankommen.

In diesem Sinne wünsche ich uns allen einen guten Abend, ein schönes Wochen-
ende und einen guten Wochenauftakt.

Präsident Herr Gürth:
Es gibt eine Frage des Abgeordneten Herrn Lange. Herr Abgeordneter Harms,
möchten Sie die Frage beantworten?
Herr Harms (CDU):
Herr Präsident, sehr gern beantworte ich die Frage meines Kollegen.
Herr Lange (DIE LINKE):
Herr Harms, ich gebe zu, dass genau dieses Forschungsprojekt mir jetzt nicht
präsent ist. - Ja, das kommt vor, dass ich nicht jedes Forschungsprojekt kenne;
deswegen meine Frage an Sie. Sie haben gesagt, Sie möchten, dass in der Alt-
mark mehr Aktivitäten stattfinden. Wie stellen Sie sich das vor, mehr Finanzie-
rung? Wie stellen Sie sich die Unterstützung, die wir geben sollen, vor? - Sie
haben das ja an uns herangetragen.
Herr Harms (CDU):
Herr Lange, als Altmärker kann ich Ihnen versichern, dass wir keine Finanzie-
rungslawine lostreten werden, sondern wir werden mit ganz einfachen Mitteln
eine Zahlenbasis erzeugen, die sich leicht verständlich wissenschaftlich auswerten
lässt.
Ich stimme mit meiner Ministerin darin überein, dass man eine solche Angelegen-
heit allerdings nicht in einer Fünfminutendebatte erörtern sollte. Deshalb können
Sie darauf vertrauen, dass wir uns gemeinsam im federführenden Ausschuss für
Wissenschaft und Wirtschaft diesem Thema genussvoll widmen werden. Wenn Sie
das möchten, dann lese ich Ihnen in diesem Ausschuss auch den gesamten For-
schungsbericht der Forschungsgruppe Clean vor, wenn Ihnen das hilft.

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