Stabile Beschäftigungsverhältnisse, berechenbare Karrierewege und hervorragende Qualifizierungs-, Fort- und Weiterbildungsbedingungen für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler durchsetzen

11.12.2014

Landtag von Sachsen-Anhalt - Plenarprotokoll 6/80
11.12.2014

Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren!

Bei aller Euphorie, die die Beschlüsse zeigen, die nach langer und intensiver Beratung im Aus-
schuss - auch wenn nicht alle Aspekte erörtert werden konnten, Herr Lange - dann wieder
im Landtag landen, möchte ich doch einen kleinen Zusammenhang zu unserem Tagesordnungs-
punkt 4 herstellen, als wir heute über die Durchlässigkeit zwischen dualer und akademischer
Berufsausbildung sprachen.
Für mich als Christdemokrat ist es immer wieder auch eine soziale Frage, dass wir uns über
planbare Karrierewege der Leistungsstärksten in unserer Gesellschaft unterhalten, obwohl wir
eigentlich doch erwarten müssten, dass im Regelfall gerade die klügsten und gebildetsten jun-
gen Menschen am ehesten in der Lage sind, sich in mit ihren Kenntnissen der Gesellschaft ver-
nünftig selbst durchzusetzen, und nicht so stark geschützt werden müssen.
Nun stelle ich fest, dass viele Hochschulpolitiker genau an dieser Stelle anderer Meinung sind.
Deshalb stimme auch ich diesem Kompromiss zu, obwohl es mir zugegebenermaßen etwas
schwerfällt. Ich möchte aber darauf hinweisen, dass aus meiner Sicht die interessantesten
wissenschaftlichen Arbeiten doch immer wieder im Zusammenhang mit der Wirtschaft entste-
hen. Ich möchte gerade die zukunftsträchtigen Wissenschaftler in diesem Land auffordern,
nicht nur im Elfenbeinturm einer Hochschule oder Universität zu verharren, sondern ganz be-
wusst den Weg in unsere Wirtschaft zu suchen - auch wieder den Weg zurück in die Wissen-
schaft -, weil es für uns alle in unserer Gesellschaft von Nutzen ist. Ich freue mich, dass dies
der Regelweg bleiben wird.
Ich stelle allerdings fest, dass das anscheinend für einige wissenschaftliche Zweige so nicht
möglich zu sein scheint und man dort meint, nur über diesen Weg im Elfenbeinturm zur wissen-
schaftlichen Karriere zu kommen. Dies birgt natürlich immer große Risiken, und im Einzel-bzw.
im Ausnahmefall ist es gesellschaftlich auch notwendig, dass wir diese begleiten. Dafür gibt es
entsprechende Gesetze, zum Beispiel das Wissenschaftszeitvertragsgesetz, das hier zur Dis-
kussion stand.
Ich werde diese Diskussion gern weiter verfolgen, auch wenn wir sie im Ausschuss erst einmal
beendet haben, und ich bitte Sie, dem Ergebnis der Ausschussberatungen zuzustimmen.
Danke.

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