Zielvereinbarung zur Lehramtsausbildung an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

11.12.2014

Landtag von Sachsen-Anhalt - Plenarprotokoll 6/80
11.12.2014
Frau Präsidentin. Meine Damen und Herren!
Frau Professor Dalbert, selbstverständlich bekommen Sie die Unterstützung der CDU für alles,
was vernünftig ist, für alles, was unsere Sekundarschulen stärkt, für alles, was die duale Be-
rufsausbildung voranbringt und für vieles andere mehr, und das nicht nur in der Vorweihnachts-
zeit, sondern natürlich ganzjährig.
Doch möchte ich daran erinnern, meine Damen und Herren, dass gestern die Haushaltsberatun-
gen waren.  Damit haben wir einen klaren Rahmen für das Handeln der Landesregierung in die-
sem Land vorgegeben.
Wenn Zielvereinbarungen abgeschlossen werden, die seit vielen Monaten vorbesprochen werden,
dann darf ich natürlich unserer gemeinsamen Erwartung Ausdruck geben, dass sie sich im Rah-
men des beschlossenen Haushaltes bewegen.
Wenn ich dann von drei aus Halle stammenden Vorrednern schon wieder Formulierungen wie
Vorabzug von Hochschulpaktmitteln und dergleichen höre, dann schwant mir Böses. Hier wollen
drei Lokalpolitiker möglichweise aufgrund lokaler Interessen vielleicht auch die Gefahr eingehen,
andere Hochschulstandorte zu schwächen. Ich hebe den Finger und weise daraufhin, dass das
natürlich nicht im Sinne der Altmark und ganz Sachsen-Anhalts sein kann.
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Frau Professor Dalbert, Sie haben Qualitätsmängel angesprochen, zum Beispiel eine fehlende
Profilbildung an der Universität in Halle. Ich würde mir natürlich sehr wünschen, dass Sie mit
Ihrer Kritik vor Ort gehört werden. Aber so wie die Diskussionen über die Zielvereinbarungen
überall im Land an den Hochschulen dazu führen, dass natürlich auch über die Qualität und
nicht nur über die Quantität der Studienplätze gesprochen wird, wird in Halle intensiv darüber
beraten, wie man die von Ihnen festgestellten Qualitätsmängel abstellen kann.
Wenn man etwas besser und umfangreicher machen möchte - wozu wir alle gern bereit sind,
Herr Lange - und insbesondere zusätzliche Semester, also zusätzliche Wissensvermittlung für
den wichtigen Bereich unserer Lehrer initiieren möchte, dann muss man natürlich - vorausge-
setzt, man orientiert sich an den Grundrechenarten - auch überlegen, ob man irgendetwas
anderes, was vielleicht weniger bedeutsam ist, infrage stellt. Das wird auch an der Universität
in Halle so sein. Man wird von Entscheidungen nicht verschont werden.
Ich möchte schon heute auf Folgendes hinweisen:
Wenn es die Universität in Halle nicht schafft, Zielvereinbarungen mit einem entsprechenden
Korridor zu erarbeiten, dann wird die Lage nicht einfacher, auch für neue Pläne nicht. Deshalb,
Herr Lange, bitte ich auch um Ihre Unterstützung. Ich bitte darum, dass Sie diesen Diskus-
sionsprozess in Halle auch über die Weihnachtsfeiertage voranbringen.
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Ich kann Ihnen versichern, dass ich fest darauf vertraue, dass Sie sich unermüdlich dieser
Sache widmen.
Ich freue mich mit Ihnen auf das bevorstehende Fest und wünsche Ihnen einen guten Abend.

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